1. Meine Muttersprache ist alles, was ich brauche.
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Mythos Während dies für eine kleine Anzahl von Menschen zutreffen mag, benötigt die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Europa im Alltag neben der Muttersprache eine weitere Sprache: für die Ausbildung, für die Geschäftswelt - und für das Verständnis zwischen den Kulturen. weiter
2. Ich bin nicht zwei- oder mehrsprachig. Ich kann nur eine Sprache sprechen.
Wahrscheinlich ein MythosDie Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du ohnehin mehrsprachig bist. Vor einigen Jahren vertrat man die Ansicht, dass eine zweisprachige Person zwei Sprachen wirklich gut beherrschen müsse, und dass sie MuttersprachlerIn in der einen und "Beinahe-MuttersprachlerIn" in der anderen Sprache sein müsse. Heute sieht man das anders und man stellt keine derartigen Erwartungen mehr. Wenn man Werbespots, Lieder, Gedichte, Zeichen oder Sätze in einer anderen Sprache versteht, dann ist man bereits mehrsprachig. Denn man benutzt mehr als eine Sprache, um Botschaften zu verstehen. weiter
3. Die meisten Menschen auf der Welt verwenden mehr als eine Sprache.
Tatsache"Über 50 Prozent der Weltbevölkerung sprechen täglich zwei oder mehr Sprachen. Anders ausgedrückt: Mehrsprachigkeit, und nicht Einsprachigkeit, ist die Norm. Es gibt viele Gründe, warum jemand zwei- oder mehrsprachig sein kann: weil die eigenen Eltern zwei Sprachen sprechen; weil man ins Ausland zieht, um dort zu arbeiten; weil man aus politischen Gründen auswandert und dann, als Einzelperson oder Familie, die Sprache der neuen Gemeinschaft erlernen und gleichzeitig die Verbindung zum Heimatland aufrechterhalten muss; weil die eigenen Kinder in der Schule Fremdsprachen lernen; weil es mehrsprachige Gemeinschaften gibt, in denen die Menschen täglich zwischen verschiedenen Sprachen wechseln; und weil es historische Ereignisse gibt, wie die "Entdeckungen" im 15. und 16. Jahrhundert, die zum Kolonialismus führten, bei denen die Sprache der Kolonisatoren vom Volk übernommen wurde und nun in einer lokalen Form weiterlebt."Nayr Ibrahim (2015) weiter
4. Englisch ist die einzige Sprache, die Kinder brauchen.
MythosWenn die Muttersprache eines Kindes Englisch ist, würde das bedeuten, dass es einsprachig bleibt. Somit würde ihm die bereichernde Erfahrung des Sprachenlernens vorenthalten. Wenn Kinder andererseits nur ihre Muttersprache und Englisch sprechen, entgehen ihnen viele Möglichkeiten, die die Kenntnis von anderen europäischen (und Welt-)Sprachen mit sich bringt. Das hat Auswirkungen auf zukünftige Ausbildung und Beschäftigung. weiter
5. Kinder sind verwirrt, wenn sie mehr als eine Sprache gleichzeitig lernen.
MythosDie Forschung hat gezeigt, dass das Erlernen mehrerer Sprachen Kindern in keiner Weise schadet. Im Gegenteil: es hilft ihnen, besser zu kommunizieren und weitere Sprachen zu erlernen. Manche zweisprachige Kinder vermischen von Zeit zu Zeit Grammatikregeln oder verwenden Wörter aus beiden Sprachen im selben Satz, wie zum Beispiel 'quiero mas juice' [Ich will mehr Saft]. Dies ist normal in der zweisprachigen Sprachentwicklung und heißt nicht, dass ein Kind verwirrt ist. Gewöhnlich können Kinder im Alter von 4 Jahren Sprachen voneinander unterscheiden. Trotzdem kann es gelegentlich vorkommen, dass beide Sprachen im selben Satz vermischt oder verwechselt werden. Letztendlich lernen sie aber, beide Sprachen richtig zu trennen. weiter
6. Ich kann einem Kind nicht helfen, eine Sprache zu lernen oder zu verwenden, die ich selbst nicht (gut genug) beherrsche.
Höchstwahrscheinlich ein MythosDas stimmt ganz und gar nicht. Als Lehrkraft oder PädagogIn kannst du Gelegenheiten schaffen, damit Kinder ihre Familiensprachen verwenden können. Du kannst sie dazu einladen, Parallelen zwischen der zu erlernenden Sprache und ihrer Familiensprache zu ziehen. Auf diese Weise kannst du leicht verstehen, was die Kinder sagen, und vielleicht sogar von ihnen lernen! weiter
7. Wenn die Lernenden die Schulsprache nicht beherrschen, lernen sie sie am besten, wenn sie nur mit dieser Sprache in Berührung kommen - und wenn sie nur diese Sprache verwenden.
MythosKindern eine Sprache auf Kosten ihrer Familiensprache aufzuzwingen, führt nicht zu den gewünschten Lernerfolgen. Die Familiensprache eines Kindes bietet ein notwendiges Sicherheitsnetz und ein kognitives Werkzeug, das es zum Lernen braucht. Die Förderung der Familiensprache erleichtert auch die Entwicklung der Schulsprache(n), der Familiensprache und anderer Sprachen. weiter
8. Die ständige Verwendung der Familiensprache(n) beeinträchtigt die Kinder beim Erlernen der Schulsprache.
Mythos In Wirklichkeit dienen die Familiensprache(n) als Grundlage für den Erwerb der Schulsprache und weiterer Sprachen. Außerdem ist die Familiensprache auch eine Sprache, in der Kinder mit Eltern, Betreuern und vielleicht auch Lehrern kommunizieren können, wenn diese andere Sprachen lernen. weiter
9. Meine Aufgabe ist es, X als Fremdsprache zu unterrichten und nicht, mich in meinem Unterricht mit anderen Sprachen zu beschäftigen.
Mythos Tatsache
MythosDie Anerkennung der Familiensprache(n) der Kinder und aller anderen Sprachen, die sie vielleicht kennen, wird ihnen das Gefühl geben, willkommen und geschätzt zu sein. Die Arbeit in einer Umgebung, in der sie sich geschätzt und sicher fühlen, ermöglicht es den Kindern, sich mehr für ihre Aufgaben zu interessieren und zu engagieren. Indem man die Tür des Klassenzimmers für verschiedene Sprachen öffnet, kann das Leben sowohl der Kinder als auch der Lehrer/Erzieher bereichert werden. Die Zeit, die man braucht, um die Sprachen der Kinder einzubeziehen, wird durch einen besseren Lernerfolg beim Sprachenlernen im Allgemeinen belohnt. Und wie hast du dich geschlagen?Unter den folgenden Links findest weitere Informationen zu diesen und anderen Mythen: British Council François Grosjean Healthy ChildrenEuropäischer Tag der Sprachen - Fakten zur Sprache Dieses Quiz wurde ursprünglich auf der Website Inspirierendes Sprachenlernen in den ersten Lebensjahren des Europäischen Fremdsprachenzentrums des Europarates eingerichtet.
This quiz is available in many more languages:
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